Die Geschichte die wir Ihnen erzählen wollen, beginnt wenige Jahre nach dem ersten
Weltkrieg. Äthiopien und Eritrea waren italienisches Territorium geworden, und die
Brüder Cirillo und Antonio Venturato hatten sich entschieden, nach Afrika aufzubrechen,
mit grossem jugendlichen Enthusiasmus als einziges Kapital.
In Äthiopien fanden die beiden Brüder ein Getränk mit herzhaftem und lebhaftem Geschmack,
welches in jener Zeit in Europa nur den wohlhabenden Personen zugänglich war. Der
Kaffee, der aus einer Pflanze aus jenem Land gewonnen und nach der Art der Berber
zubereitet wurde, warm und duftend, war für die Brüder Venturato eine Köstlichkeit
die sie während ihres Aufenthaltes in Afrika begleitete.
Nach einigen Jahren entschieden sich die Brüder Venturato in ihren Heimatort Treviso
zurückzukehren, jedoch die Nostalgie nach jener Welt und dem intensiven Aroma des
Kaffees trieben Antonio Venturato dazu, wieder Kontakt mit Afrika aufzunehmen. So
entstand die Idee, eine Import-Firma für den Kaffee zu gründen und im Jahre 1925
erhielten die Brüder und ihre Teilhaber die Lizenz zum Import von Kolonialprodukten.
Dies war der Grundstein für die Rösterei Venturato.
Die Brüder Venturato kehrten niemals mehr nach Äthiopien zurück, trotz der grossen
Anziehungskraft die dieses Land auf sie ausübte. Sie konnten nicht zurückkehren,
da der Erfolg des Unternehmens ihre ganze Zeit und Energie erforderte. Jedoch im
Gegenzug bereisten sie praktisch den Rest der Welt. Sie waren leidenschaftliche
Geschäftsmänner die sich nicht damit zufrieden gaben, im Hafen von Triest den besten
Kaffee auszuwählen. Vielmehr reisten sie bis nach Brasilien über den Ozean, nach
Kolumbien und zur Elfenbeinküste, wo sie beste freundschaftliche und geschäftliche
Beziehungen mit den ansässigen Produzenten pflegten; dank des Sohnes von Cirillo,
Valentino Venturato, wurden sogar Röstereien im Auftrag der Regierung Madagaskars
erbaut. Nicht selten warteten sie persönlich auf den Moment der Ernte. Zusammen
mit den Arbeitern gingen sie früh morgens zur Ernte, um sicher zu gehen, dass nur
reife und einwandfreie Früchte abgeerntet wurden. Diese Beziehung mit den Landwirten
hält auch heute noch an, wie die auf den Jutesäcken angesteckten Etiketten beweisen,
die genau dieselben sind wie die, die vor fast hundert Jahren benutzt wurden.
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